Imaginäres Gespräch mit einem Psychologen
Sonntag, 6. Januar 2008, 17:30
"Herr Doktor, ich fühle mich vom Tempo unserer Zeit überrannt."
- Ach ja? Wer oder was gibt Ihnen denn dieses Gefühl?
"Wissen Sie, es ist einfach so. Ich sauge alles auf an Informationen, egal welcher Art. Und trotzdem habe ich das Gefühl das meiste, ich meine das meiste an Wichtigem, trotzdem zu verpassen."
- Das ist doch ganz natürlich. Wir leben in einem Zeitalter, in dem jeder von Informationen überschwemmt wird. Sie müssen lernen das Essentielle zu selektieren, die Spreu vom Weizen zu trennen. Das ist nicht immer einfach, aber glauben Sie mir: anderen Menschen geht es nicht anders.
"Ja, das denke ich auch nicht. Was Sie sagen, weiß ich ja eigentlich. Aber auch wenn ich mich speziell nur mit einem Thema befasse - ich habe das Gefühl, bis ich kapiert habe um was es geht ist die Entwicklung schon wieder zwei Schritte weiter und ich schaffe es einfach nicht zu diesem einen Punkt zu gelangen, an dem ich sagen kann: jetzt bin ich auf dem neuesten Stand."
- Glauben Sie denn, dass das so wichtig ist? Ist es nicht auch wichtig, den Lauf der Dinge zu betrachten und Zusammenhänge zu erkennen?
"Ja, das ist natürlich nicht unwichtig. Aber schauen Sie, dieses Aufsaugen in hohem Tempo ohne je die Ziellinie zu erreichen, das lässt sich auch auf mein ganzes Leben übertragen. Ich schufte mich ab, in der Uni, auf der Arbeit, den Haushalt ignorieren wir jetzt mal. Ich versuche pro Semester möglichst viel vom Gesamtpensum hinzukriegen. Ich bemühe mich fortlaufend um Praktika, um sinnvolle Nebenjobs, die mir für meinen weiteren Lebensweg notwendiges Know-how geben können. Ich sitze wirklich nicht faul rum, habe kaum Zeit zur Erholung, weil immer eine seitenlange To-Do-Liste in meinem Nacken hängt. Und Urlaub sowieso eigentlich nicht. Kurz gesagt: Ich mühe mich ab, hetze mich ab, und wenn ich mich umschaue habe ich doch das Gefühl "ich komme nicht nach".
Das schlimmste dabei ist, dass ich ständig in ein Loch abrutsche, eine dunkles, deprimiertes Loch."
- Ein Loch?
"Ja, was heißt Loch. Eine emotionale Ohnmacht. Und ich glaube, die Ursache dafür ist, dass ich in dem ganzen Stress völlig vergesse, was ich eigentlich will.
Wissen Sie, ich werde erst 21 und habe das Gefühl, dass mein Leben mit 200 km/h an mir vorbeirast. Ich renne so schnell ich kann, aber schneller als 20 km/h kann ich nicht rennen. Ich gelange so weiter und weiter ins Hintertreffen, stolpere noch, stürze, die Lungen brennen, ich strecke die Arme aus und sehe mein Leben in der Ferne davonrennen. Ich fange an zu schluchzen, mein Brustkorb hebt und senkt sich in rasantem Tempo, ich keuche, der Kehlkopf schmerzt. Ich plumpse auf den rauhen Boden. Meine Arme sind schwer, meine Beine noch schwerer. In meinem Kopf diese Ohnmacht, ein leichtes Schwindelgefühl. Ich schlucke, stütze meine Handflächen auf den sandigen Boden und stehe schwerfällig auf. Ich starre in die Richtung, in die mein Leben davongelaufen ist. Ich drehe mich um und sehe meine Vergangenheit. Sie lächelt mich an und sagt mir: du hast nichts falsch gemacht. Du hast immer dein bestes gegeben und brauchst dich nicht schlecht zu fühlen. Ich sehe aber auch meine Kindheit und Jugend, sehe wie ich alles andere als leistungsorientiert war. Fliegende Gedanken, tiefgründige Gedanken über die Erde, die Natur, eine tiefe Zuneigung zur Natur. Kreatives Schaffen. Sägen, zeichnen, malen, bauen. Murmelbahnen, Portraits, Comics, Häuser aus Ästen und Zweigen. Ich sehe mich, einen Träumer.
Jetzt habe ich nur noch Alpträume nachts."
- Das ist doch nichts ungewöhnliches. Die Kindheit geht vorbei mit allen spielerischen Facetten. Der Mensch wird erwachsen und muss sich um ernsthaftere Dinge kümmern. Sie stehen jetzt an einem Punkt, an dem sie akzeptieren müssen, dass das Leben nicht einfach ist. Es wird einfach ernster und das wirkt sich eben auf alles aus.
"Ja, darüber habe ich ja auch schon nachgedacht. Früher musste ich mir keine Gedanken um Geld machen. Ich hatte wenig und es machte mir nichts aus, weil ich trotzdem ein warmes Zuhause und genug zu Essen hatte. Heute muss ich Rechnungen bezahlen, meine Miete bezahlen, mich um so viel kümmern, so viel organisieren. Und in letzter Zeit habe ich gemerkt, dass ich eigentlich kaum dazu in der Lage bin. Ich sage ja auch immer, ich bin verpeilt. Und warum? Weil ich in dem ganzen Stress immer noch irgendwelchen Gedanken nachhänge. Die gehen zwar nicht mehr so weit wie früher, aber sie wollen gedacht werden. Dabei vergesse ich immer so viele Dinge."
- Das geht doch jedem so. Sie sollten sich vielleicht angewöhnen, mehr Listen zu schreiben.
"Ja, die habe ich doch. Aber ich lasse sie dann irgendwo liegen oder vergesse die wichtigsten Dinge drauf zu schreiben."
- An was denken Sie denn, wenn Sie die Listen schreiben?
"Keine Ahnung! An alles außer das wichtige. Nagut, das ist ein wenig übertrieben. Sagen wir 2/3 oder 3/4 der wichtigsten Dinge schreib ich mir schon auf. Aber diese organisatorischen Sachen, Probleme, die Gedanken darüber, die machen mich einfach unheimlich müde.
Wissen Sie, in letzter Zeit blitzt bei mir manchmal der Grundgedanke in Thomas Manns Werken auf: die Unvereinbarkeit von Kunst und Leben. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Wie passt das jetzt zu meiner Situation? Gleich vorweg: ich mag das Wort "Kunst" oder "Künstler" überhaupt nicht. Was mein Gedanke dahinter ist: entweder bin ich ein wirtschaftlich denkender Mensch, der sein Leben auch gut organisieren kann und trotzdem Spaß hat, oder ich bin ein Träumer, ein Freigeist, der das trockene, das organisatorische in seinem Leben überhaupt nicht auf die Reihe kriegt. Der dekadent ist und früh stirbt.
Ich würde mich jetzt auf keinen Fall als dekadent bezeichnen, aber ich glaube, ich tue mich wirklich schwer mit dem Leben, weil ich tief in meinem Inneren ein Träumer bin."
- Das klingt sehr philosophisch.
"Ja, aber verstehen Sie, was ich meine? Seit ich so viel "nützliche" Leistung erbringe, praktisch seit Klasse 12, habe ich nichts mehr kreatives geschaffen. Ich bezeichne mich schon lange als unkreativ. Das macht mich irgendwie krank."
- Sie stellen vielleicht zu hohe Ansprüche an sich. Sie sollten Ihre Leistungsanforderungen an sich selbst herunterschrauben und sich mehr Zeit gönnen weltlich gesehen "sinnlose" Dinge zu machen.
"Aber da wären wir dann beim Anfangsproblem! Wenn ich noch langsamer renne, schaffe ich überhaupt nichts mehr."
- Was wollen Sie denn schaffen?
"Ich weiß es nicht, aber ich will doch einen guten Beruf, der mir wenigstens ein bisschen Spaß macht."
- Und Sie glauben, durch ungebrochene Leisung dahin zu gelangen?
"Ich weiß es doch nicht... aber ich will mir mal nicht vorwerfen, ich hätte nicht mein bestes gegeben."
- Aber wie hoch ist der Preis dafür? Und mit 30 sind Sie dann so ausgebrannt, dass Ihnen kein Beruf mehr Spaß macht?
"Ja... da haben Sie schon Recht..."
- Wissen Sie was: Wir beenden heute erstmal die Sitzung. Sie denken darüber nach, wie es wohl in 10 Jahren sein wird, wenn Sie so weitermachen wie bisher. Na, was halten Sie davon?
"Ja, okay."
- Gut. Bis zum nächsten Mal!
- Ach ja? Wer oder was gibt Ihnen denn dieses Gefühl?
"Wissen Sie, es ist einfach so. Ich sauge alles auf an Informationen, egal welcher Art. Und trotzdem habe ich das Gefühl das meiste, ich meine das meiste an Wichtigem, trotzdem zu verpassen."
- Das ist doch ganz natürlich. Wir leben in einem Zeitalter, in dem jeder von Informationen überschwemmt wird. Sie müssen lernen das Essentielle zu selektieren, die Spreu vom Weizen zu trennen. Das ist nicht immer einfach, aber glauben Sie mir: anderen Menschen geht es nicht anders.
"Ja, das denke ich auch nicht. Was Sie sagen, weiß ich ja eigentlich. Aber auch wenn ich mich speziell nur mit einem Thema befasse - ich habe das Gefühl, bis ich kapiert habe um was es geht ist die Entwicklung schon wieder zwei Schritte weiter und ich schaffe es einfach nicht zu diesem einen Punkt zu gelangen, an dem ich sagen kann: jetzt bin ich auf dem neuesten Stand."
- Glauben Sie denn, dass das so wichtig ist? Ist es nicht auch wichtig, den Lauf der Dinge zu betrachten und Zusammenhänge zu erkennen?
"Ja, das ist natürlich nicht unwichtig. Aber schauen Sie, dieses Aufsaugen in hohem Tempo ohne je die Ziellinie zu erreichen, das lässt sich auch auf mein ganzes Leben übertragen. Ich schufte mich ab, in der Uni, auf der Arbeit, den Haushalt ignorieren wir jetzt mal. Ich versuche pro Semester möglichst viel vom Gesamtpensum hinzukriegen. Ich bemühe mich fortlaufend um Praktika, um sinnvolle Nebenjobs, die mir für meinen weiteren Lebensweg notwendiges Know-how geben können. Ich sitze wirklich nicht faul rum, habe kaum Zeit zur Erholung, weil immer eine seitenlange To-Do-Liste in meinem Nacken hängt. Und Urlaub sowieso eigentlich nicht. Kurz gesagt: Ich mühe mich ab, hetze mich ab, und wenn ich mich umschaue habe ich doch das Gefühl "ich komme nicht nach".
Das schlimmste dabei ist, dass ich ständig in ein Loch abrutsche, eine dunkles, deprimiertes Loch."
- Ein Loch?
"Ja, was heißt Loch. Eine emotionale Ohnmacht. Und ich glaube, die Ursache dafür ist, dass ich in dem ganzen Stress völlig vergesse, was ich eigentlich will.
Wissen Sie, ich werde erst 21 und habe das Gefühl, dass mein Leben mit 200 km/h an mir vorbeirast. Ich renne so schnell ich kann, aber schneller als 20 km/h kann ich nicht rennen. Ich gelange so weiter und weiter ins Hintertreffen, stolpere noch, stürze, die Lungen brennen, ich strecke die Arme aus und sehe mein Leben in der Ferne davonrennen. Ich fange an zu schluchzen, mein Brustkorb hebt und senkt sich in rasantem Tempo, ich keuche, der Kehlkopf schmerzt. Ich plumpse auf den rauhen Boden. Meine Arme sind schwer, meine Beine noch schwerer. In meinem Kopf diese Ohnmacht, ein leichtes Schwindelgefühl. Ich schlucke, stütze meine Handflächen auf den sandigen Boden und stehe schwerfällig auf. Ich starre in die Richtung, in die mein Leben davongelaufen ist. Ich drehe mich um und sehe meine Vergangenheit. Sie lächelt mich an und sagt mir: du hast nichts falsch gemacht. Du hast immer dein bestes gegeben und brauchst dich nicht schlecht zu fühlen. Ich sehe aber auch meine Kindheit und Jugend, sehe wie ich alles andere als leistungsorientiert war. Fliegende Gedanken, tiefgründige Gedanken über die Erde, die Natur, eine tiefe Zuneigung zur Natur. Kreatives Schaffen. Sägen, zeichnen, malen, bauen. Murmelbahnen, Portraits, Comics, Häuser aus Ästen und Zweigen. Ich sehe mich, einen Träumer.
Jetzt habe ich nur noch Alpträume nachts."
- Das ist doch nichts ungewöhnliches. Die Kindheit geht vorbei mit allen spielerischen Facetten. Der Mensch wird erwachsen und muss sich um ernsthaftere Dinge kümmern. Sie stehen jetzt an einem Punkt, an dem sie akzeptieren müssen, dass das Leben nicht einfach ist. Es wird einfach ernster und das wirkt sich eben auf alles aus.
"Ja, darüber habe ich ja auch schon nachgedacht. Früher musste ich mir keine Gedanken um Geld machen. Ich hatte wenig und es machte mir nichts aus, weil ich trotzdem ein warmes Zuhause und genug zu Essen hatte. Heute muss ich Rechnungen bezahlen, meine Miete bezahlen, mich um so viel kümmern, so viel organisieren. Und in letzter Zeit habe ich gemerkt, dass ich eigentlich kaum dazu in der Lage bin. Ich sage ja auch immer, ich bin verpeilt. Und warum? Weil ich in dem ganzen Stress immer noch irgendwelchen Gedanken nachhänge. Die gehen zwar nicht mehr so weit wie früher, aber sie wollen gedacht werden. Dabei vergesse ich immer so viele Dinge."
- Das geht doch jedem so. Sie sollten sich vielleicht angewöhnen, mehr Listen zu schreiben.
"Ja, die habe ich doch. Aber ich lasse sie dann irgendwo liegen oder vergesse die wichtigsten Dinge drauf zu schreiben."
- An was denken Sie denn, wenn Sie die Listen schreiben?
"Keine Ahnung! An alles außer das wichtige. Nagut, das ist ein wenig übertrieben. Sagen wir 2/3 oder 3/4 der wichtigsten Dinge schreib ich mir schon auf. Aber diese organisatorischen Sachen, Probleme, die Gedanken darüber, die machen mich einfach unheimlich müde.
Wissen Sie, in letzter Zeit blitzt bei mir manchmal der Grundgedanke in Thomas Manns Werken auf: die Unvereinbarkeit von Kunst und Leben. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Wie passt das jetzt zu meiner Situation? Gleich vorweg: ich mag das Wort "Kunst" oder "Künstler" überhaupt nicht. Was mein Gedanke dahinter ist: entweder bin ich ein wirtschaftlich denkender Mensch, der sein Leben auch gut organisieren kann und trotzdem Spaß hat, oder ich bin ein Träumer, ein Freigeist, der das trockene, das organisatorische in seinem Leben überhaupt nicht auf die Reihe kriegt. Der dekadent ist und früh stirbt.
Ich würde mich jetzt auf keinen Fall als dekadent bezeichnen, aber ich glaube, ich tue mich wirklich schwer mit dem Leben, weil ich tief in meinem Inneren ein Träumer bin."
- Das klingt sehr philosophisch.
"Ja, aber verstehen Sie, was ich meine? Seit ich so viel "nützliche" Leistung erbringe, praktisch seit Klasse 12, habe ich nichts mehr kreatives geschaffen. Ich bezeichne mich schon lange als unkreativ. Das macht mich irgendwie krank."
- Sie stellen vielleicht zu hohe Ansprüche an sich. Sie sollten Ihre Leistungsanforderungen an sich selbst herunterschrauben und sich mehr Zeit gönnen weltlich gesehen "sinnlose" Dinge zu machen.
"Aber da wären wir dann beim Anfangsproblem! Wenn ich noch langsamer renne, schaffe ich überhaupt nichts mehr."
- Was wollen Sie denn schaffen?
"Ich weiß es nicht, aber ich will doch einen guten Beruf, der mir wenigstens ein bisschen Spaß macht."
- Und Sie glauben, durch ungebrochene Leisung dahin zu gelangen?
"Ich weiß es doch nicht... aber ich will mir mal nicht vorwerfen, ich hätte nicht mein bestes gegeben."
- Aber wie hoch ist der Preis dafür? Und mit 30 sind Sie dann so ausgebrannt, dass Ihnen kein Beruf mehr Spaß macht?
"Ja... da haben Sie schon Recht..."
- Wissen Sie was: Wir beenden heute erstmal die Sitzung. Sie denken darüber nach, wie es wohl in 10 Jahren sein wird, wenn Sie so weitermachen wie bisher. Na, was halten Sie davon?
"Ja, okay."
- Gut. Bis zum nächsten Mal!
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Müde
Donnerstag, 20. Dezember 2007, 22:53
Leute, ich bin sooo müde! Heute war ich fast 9 Stunden auf der Arbeit und habe derbe Kopfschmerzen von der Büroluft. Morgen Abend um die Zeit - drei Kreuze.
Endlich Ferien!
Endlich ausschlafen!
Endlich ein BISSCHEN Erholung!
Hoffe auf ganz viele altbekannte Gesichter!!
Endlich Ferien!
Endlich ausschlafen!
Endlich ein BISSCHEN Erholung!
Hoffe auf ganz viele altbekannte Gesichter!!
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Zitat
Dienstag, 24. Juli 2007, 22:00
"Bombing for peace is like fucking for virginity."
Genial! Fast noch genialer aber ist die Tatsache, dass ich übermorgen Abend meine restlichen Klausuren geschrieben haben werde und mich schöneren Dingen widmen kann.
Ich wünsch allen geschlauchten Studenten ein paar erholsame Wochen :)
Genial! Fast noch genialer aber ist die Tatsache, dass ich übermorgen Abend meine restlichen Klausuren geschrieben haben werde und mich schöneren Dingen widmen kann.
Ich wünsch allen geschlauchten Studenten ein paar erholsame Wochen :)
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What is this life for?
Samstag, 21. Juli 2007, 14:36
Manchmal, wenn das Leben nicht so ganz einfach ist, stellt man sich immer wieder die Frage, wohin das eigentlich alles führt. Warum schlägt man sich Tag für Tag durch das komplizierte Dasein?
Warum studiere ich? Um zu lernen und die Welt ein bisschen besser zu verstehen? Um danach einen gut bezahlten Job zu bekommen? Um allen zu zeigen, dass ich auch etwas hinkriegen kann?
Wofür bemühe ich mich jeden Tag um Informationen und Verstehen, um Arbeit? Einfach nur, um Essen kaufen zu können und nicht zu verhungern?
Um letztendlich irgendwann eine Familie zu gründen, um die Menschheit zu erhalten oder nicht alleine alt zu werden?
Und um doch nie richtig glücklich zu werden, weil man ständig Angst hat, dass alles den Bach runtergeht und alle Anstrengung umsonst war, aufgrund irgendwelcher Ereignisse, auf die man keinen Einfluss hat?
Das Leben ist doch wie ein reißender Strom - es zieht dich immer weiter, drückt dich unter Wasser, schlägt dich an steinige Felsen und egal wie sehr du versuchst, dich an etwas festzuklammern, an herunterhängenden Ästen, an den kantigen Felsen, du reißt dir doch nur die Finger blutig und der Strom nimmt dich mit, ohne dass du es je schaffst, dich ans Ufer zu retten.
Alle Vorstellungen und Träume, die du als Kind einmal hattest, verschwinden nach und nach in den Strömungen, weil du nur noch Energie darauf verwendest, durchzukommen, nicht unterzugehen, anstatt daran zu denken, wie du ein schönes Floß bauen könntest, um die anderen Menschen aus dem Strom zu ziehen.
Du wolltest durch Aufklärung die Welt nicht retten, aber sie ein Stück besser machen, nur - wer bezahlt dich für diese Aufklärung? Mittlerweile hast du verstanden, dass es niemand tut, weil die reale Maxime "Gewinnmaximierung" lautet und dafür alles außer Aufklärung gebraucht wird.
Das Leben rennt einem davon, wie soll man es schaffen, seine Vorstellungen von damals zu verwirklichen, wenn man nur noch darauf konzentriert ist durchzukommen?
"You can tell yourself
It's still okay -
If it's illusions
You're looking for
You can wash yourself all day
You can't remove the stains of what you saw
You can turn and hide or walk away
But there's no running from who you are
I don't want to get caught
And blown away
Broken down
And torn apart
Like dogs, like dogs in the rain"
(Puracane - Dogs)
Warum studiere ich? Um zu lernen und die Welt ein bisschen besser zu verstehen? Um danach einen gut bezahlten Job zu bekommen? Um allen zu zeigen, dass ich auch etwas hinkriegen kann?
Wofür bemühe ich mich jeden Tag um Informationen und Verstehen, um Arbeit? Einfach nur, um Essen kaufen zu können und nicht zu verhungern?
Um letztendlich irgendwann eine Familie zu gründen, um die Menschheit zu erhalten oder nicht alleine alt zu werden?
Und um doch nie richtig glücklich zu werden, weil man ständig Angst hat, dass alles den Bach runtergeht und alle Anstrengung umsonst war, aufgrund irgendwelcher Ereignisse, auf die man keinen Einfluss hat?
Das Leben ist doch wie ein reißender Strom - es zieht dich immer weiter, drückt dich unter Wasser, schlägt dich an steinige Felsen und egal wie sehr du versuchst, dich an etwas festzuklammern, an herunterhängenden Ästen, an den kantigen Felsen, du reißt dir doch nur die Finger blutig und der Strom nimmt dich mit, ohne dass du es je schaffst, dich ans Ufer zu retten.
Alle Vorstellungen und Träume, die du als Kind einmal hattest, verschwinden nach und nach in den Strömungen, weil du nur noch Energie darauf verwendest, durchzukommen, nicht unterzugehen, anstatt daran zu denken, wie du ein schönes Floß bauen könntest, um die anderen Menschen aus dem Strom zu ziehen.
Du wolltest durch Aufklärung die Welt nicht retten, aber sie ein Stück besser machen, nur - wer bezahlt dich für diese Aufklärung? Mittlerweile hast du verstanden, dass es niemand tut, weil die reale Maxime "Gewinnmaximierung" lautet und dafür alles außer Aufklärung gebraucht wird.
Das Leben rennt einem davon, wie soll man es schaffen, seine Vorstellungen von damals zu verwirklichen, wenn man nur noch darauf konzentriert ist durchzukommen?
"You can tell yourself
It's still okay -
If it's illusions
You're looking for
You can wash yourself all day
You can't remove the stains of what you saw
You can turn and hide or walk away
But there's no running from who you are
I don't want to get caught
And blown away
Broken down
And torn apart
Like dogs, like dogs in the rain"
(Puracane - Dogs)
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Was neues...
Donnerstag, 7. Juni 2007, 19:43
... gibt es nicht zu berichten. Ich sitze in Mainz, in der Eichendorffstraße, an meinem Schreibtisch und lese und lese und versuche zu verstehen, um dann ein Referat zu kreieren.
Ich müsste noch gefühlte 300 000 Vokabeln für morgen lernen.
Draußen ist herrliches Wetter, aber ich niese sowieso ständig wegen der besch... Allergie.
Neben lesen, verstehen, lernen bastele ich zwischendurch an Bewerbungen für Praktika in den nächsten Semesterferien.
Zwischendurch telefoniere ich, höre melancholische Lieder oder verschwende Zeit im studivz.
Wie ihr sehen könnt, es passiert wirklich überhaupt nichts interessantes. Aber ihr wisst Bescheid! :)
"Werde ich in der Stadt oder den Vororten leben,
wie ein Stein liegen oder brennen wie ein Stern?
wie ein Stern"
(Viktor Tsoi)
Ich müsste noch gefühlte 300 000 Vokabeln für morgen lernen.
Draußen ist herrliches Wetter, aber ich niese sowieso ständig wegen der besch... Allergie.
Neben lesen, verstehen, lernen bastele ich zwischendurch an Bewerbungen für Praktika in den nächsten Semesterferien.
Zwischendurch telefoniere ich, höre melancholische Lieder oder verschwende Zeit im studivz.
Wie ihr sehen könnt, es passiert wirklich überhaupt nichts interessantes. Aber ihr wisst Bescheid! :)
"Werde ich in der Stadt oder den Vororten leben,
wie ein Stein liegen oder brennen wie ein Stern?
wie ein Stern"
(Viktor Tsoi)
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Stichwort Fernbeziehung
Donnerstag, 31. Mai 2007, 18:36
Ich habe einen interessanten Artikel zum Thema Globalisierung und Fernbeziehungen gefunden.
Irgendwie traurig - die Welt bietet zwar immer mehr Möglichkeiten, auf der anderen Seite kann man eben eine Beziehung nicht virtuell führen.
Ich sag in Erinnerung an MeWi in Trier nur:
E-shopping
E-learning
E-dating
E-banking
Aber E-loving?
Ich glaube, bevor ich unendlich mobil und flexibel werde, wie es die Arbeitswelt verlangen wird, jobbe ich wieder an ner Tankstelle...
Irgendwie traurig - die Welt bietet zwar immer mehr Möglichkeiten, auf der anderen Seite kann man eben eine Beziehung nicht virtuell führen.
Ich sag in Erinnerung an MeWi in Trier nur:
E-shopping
E-learning
E-dating
E-banking
Aber E-loving?
Ich glaube, bevor ich unendlich mobil und flexibel werde, wie es die Arbeitswelt verlangen wird, jobbe ich wieder an ner Tankstelle...
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Mainz und Nahostprolls
Donnerstag, 12. April 2007, 00:14
Oh, Mainz ist wirklich eine schöne Stadt. Gestern und heute waren Einführungsveranstaltungen an der Uni, die auch ich als Hochschulwechsler besuchen musste. Das Wetter war wunderbar und ich habe mich wirklich gut gefühlt.
Auf dem Campus geht es ja Friede, Freude, Eierkuchen mäßig zu, aber im Bus!
Nachmittags bin ich nämlich noch kurz in die Stadt gefahren, um ein kleines Geschenk zu kaufen. Der Ausländeranteil ist in Mainz ja auch sehr hoch, wahrscheinlich ähnlich wie in Mannheim. Auf dem Rückweg dann folgende Situation im Bus:
Nahostproll, knapp 2 m groß, stellt sich breitbeinig an die hinterste Tür. Ein paar Haltestellen weiter hält der Bus an, fährt aber nicht weiter, weil die hintere Tür nicht zu geht. Nach einer Weile kommt der Busfahrer und macht die Tür von außen manuell zu, sagt noch zum Proll: "Ja, man könnte auch mal ein Stück von der Tür weggehen!" und geht wieder nach vorne.
Proll (halblaut):
"Alter, soll isch wisse odda was?
Aaalter, komm isch raus un mach disch platt, du (Pause) Missgeburt.
Alta, du Missgeburt!"
Kommt mir aus Mannheim sehr bekannt vor. Armes Deutschland!
Hierzu empfehle ich auch die Gruppe "Kids, die überall Musik aus HandySpeakern hören, kotzen mich an!" im studivz, Thema "Kindersprüche". Zum Totlachen, Kreischen, Heulen und Bedauern...
Auf dem Campus geht es ja Friede, Freude, Eierkuchen mäßig zu, aber im Bus!
Nachmittags bin ich nämlich noch kurz in die Stadt gefahren, um ein kleines Geschenk zu kaufen. Der Ausländeranteil ist in Mainz ja auch sehr hoch, wahrscheinlich ähnlich wie in Mannheim. Auf dem Rückweg dann folgende Situation im Bus:
Nahostproll, knapp 2 m groß, stellt sich breitbeinig an die hinterste Tür. Ein paar Haltestellen weiter hält der Bus an, fährt aber nicht weiter, weil die hintere Tür nicht zu geht. Nach einer Weile kommt der Busfahrer und macht die Tür von außen manuell zu, sagt noch zum Proll: "Ja, man könnte auch mal ein Stück von der Tür weggehen!" und geht wieder nach vorne.
Proll (halblaut):
"Alter, soll isch wisse odda was?
Aaalter, komm isch raus un mach disch platt, du (Pause) Missgeburt.
Alta, du Missgeburt!"
Kommt mir aus Mannheim sehr bekannt vor. Armes Deutschland!
Hierzu empfehle ich auch die Gruppe "Kids, die überall Musik aus HandySpeakern hören, kotzen mich an!" im studivz, Thema "Kindersprüche". Zum Totlachen, Kreischen, Heulen und Bedauern...
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Wohnung
Sonntag, 18. März 2007, 22:47
Also gehts gleich los. Nach stressiger Wohnungssuche in DER Stadt mit horrenden Mieten, Mainz, habe ich eine tolle Wohnung gefunden, die ich mit zwei anderen Mädels teile.
Am 15.4. kannn ich einziehen! Es ist unglaublich, wie viel Konkurrenz man um gute Wohnungen hat! Aber ich habe meine zukünftige Mitbewohnerin von meinen Qualitäten überzeugt.. mal sehen, ob ich die auch zeigen werde *g*
Jetzt also erstmal Erleichterung!
Die wird aber wahrscheinlich nicht lange anhalten, weil von Mittwoch bis Freitag der Landeswettbewerb Jugend Forscht sein wird! Das wird sehr spannend, aber auch sehr anstrengend...
Am 15.4. kannn ich einziehen! Es ist unglaublich, wie viel Konkurrenz man um gute Wohnungen hat! Aber ich habe meine zukünftige Mitbewohnerin von meinen Qualitäten überzeugt.. mal sehen, ob ich die auch zeigen werde *g*
Jetzt also erstmal Erleichterung!
Die wird aber wahrscheinlich nicht lange anhalten, weil von Mittwoch bis Freitag der Landeswettbewerb Jugend Forscht sein wird! Das wird sehr spannend, aber auch sehr anstrengend...
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